Der Umgang mit Verlust

Leider fehlt es vielen Kindern an der Erfahrung, dass das Leben kontrastreich und nicht immer „rosarot oder himmelblau“ ist. Es fehlt ihnen die Erkenntnis, dass nicht nur Gesundheit, Stärke, Jugend und Freude, sondern auch Krankheit, Schwäche, Alter und Trauer zum Leben gehören. 

Kinder wachsen in der Regel in einer sehr behüteten Umgebung auf. Alle Wünsche werden erfüllt und Hürden werden aus dem Weg geräumt. Damit machen sie die Erfahrung, dass alles austauschbar und ersetzbar ist. Doch es ist wichtig, dass die Kinder erfahren, dass nichts von unbegrenzter Dauer ist. 

Der Umgang mit Krankheit, Sterben und Tod hat sich in den vergangenen 50 Jahren stark verändert. Der Glaube an die neusten medizinischen Erkenntnisse, Fähigkeiten und technischen Errungenschaften versichern die Illusion, es können alle Störungen aus der Welt geschafft werden. Krankheiten werden stets bezwungen und den Tod können wir - wenn schon nicht abschaffen – aber zumindest hinauszögern.

Großfamilien sind das Auslaufmodell unserer Gesellschaft. Kinder und Senioren haben nur selten die Gelegenheit, miteinander zu leben. Viel zu selten können Kinder kontinuierliche Alterungsprozesse wahrnehmen und erleben. Schwere Krankheitsverläufe werden den Kindern meist vorenthalten. Und allzu oft hören wir den völlig unpassenden Spruch: „Alles gut…“ 

Ja na klar – die Kinder sollen es doch auch „gut haben“. Heißt das aber auch in der Praxis, sie sollen kein Leid erfahren? Der Wunsch vieler Eltern, ihren Kindern die Konfrontation mit dem Tod zu ersparen, ist nicht haltbar. Angst und Trauer, Leiden und Sterben gehören früher oder später in jeden Entwicklungsprozess eines Menschen. Und je mehr wir die Erfahrung von den Kindern fernhalten wollen, umso schwieriger ist die reale Auseinandersetzung mit dem Tod. 

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